Die dunkle Jahreszeit

Ein Mann steht innen vor einem Fenster mit Jalousie. Die Jalousie wirft einen Schatten auf ihn. Er schaut traurig ins Leere. Mit dem linken Arm stützt er sich an der Wand ab.

Für manche Menschen ist der Winter eine gefährliche Zeit. Sie fürchten sich, weil sie wissen, dass sie von Depression bedroht sind. Depression ist eine schwer erkennbare Erkrankung, weil von ihr Betroffene sich lieber zurückziehen, als um Hilfe zu bitten. Man ist als nicht Betroffene ratlos, was man machen soll. Appelle, sich mal zusammenzureißen, helfen gar nicht.

Depressive Menschen, die bereits in ärztlicher Behandlung und Therapie sind, bekommen eventuell Medikamente und erlernen Strategien, die ihr Leid mindern. Wer nicht selber betroffen ist, geht dem Kranken lieber aus dem Weg. Aber wenn man einen Menschen lieb hat, kann das keine Lösung sein. Lösungen gibt es sowieso nicht. Wer nicht selber depressiv ist, kann dem Betroffenen zeigen, dass er nicht wegläuft, dass er erreichbar ist und die Situation im Blick hat.

Das heimtückische an Depressionen ist auch, dass sie oft schleichend auftreten Zu hohe Ansprüche an sich selbst verstärken die Versagensängste, die damit einhergehen. Der Betroffene kann das nur erkennen, wenn er Wissen über die Symptome und den Verlauf der Erkrankung hat. Professionelle Hilfe bekommt man mitunter erst nach 6 Monaten Wartezeit.

Vielleicht hilft Musik? Manchmal hilft Licht. Im Laufe der Zeit lernen wir, wenn wir uns die Zeit dazu nehmen, was gut tut. Dazu gehört auch Geduld. Vielleicht helfen selbst gebackene Plätzchen. Die duften schön und regen die Sinne an. Eine nette Postkarte ist auch eine gute Idee. 20 Minuten Aktivität pro Tag soll helfen (wenn man die Antriebsschwäche überwindet), ein Spaziergang oder Gartenarbeit.

Das Thema Depression ist im Oktober 2019 durch die Witwe von Robert Enke gemeinsam mit Bundesgesundheitsminister Jens Spahn einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich gemacht worden. Mehr dazu finden Sie bei der Robert-Enke-Stiftung: https://robert-enke-stiftung.de; Robert-Enke-Stiftung, Schillerstraße 4, 30890 Barsinghausen, 05105 77 55 55-0. Das Datum ist bewusst gewählt, denn am 10. November 2009 hatte Enke sich das Leben genommen. Die Stiftung will Menschen im Leistungssport helfen. Sie will aufklären und für Verständnis werben. Insbesondere junge Menschen, die hartem Leistungsdruck ausgesetzt sind, haben es schwer, die eigene Depression überhaupt zuzugeben.

Auch in unserer Pfarrei leben von Depression betroffene Menschen. Angst vor Stigmatisierung soll bei uns niemand haben. Wie können wir Menschen ermutigen?

Haben wir ein Auge füreinander. Seien wir aufmerksam. Beten wir füreinander.

Neele Stysiak und Dorothee Janssen

Telefonseelsorge

0800 111 0 111
0800 111 0 222

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