Traurigen und schwer belasteten Kindern können wir helfen!

Eine Ermutigung zu traumasensibler Begleitung von Kindern. Weil es wichtig ist.
Kinderzeichnung eines Engels mit Wolken oben und Blumen untern, auf einem Segensstein.

Ich arbeite als Seelsorger in einem Krankenhaus mit Menschen, die psychisch belastet sind. Hier erfahre ich immer wieder, dass auch schwer kranken Menschen geholfen werden kann. Müssen wir dazu immer Therapeut:innen oder Ärzt:innen sein? Nein, es ist daneben vieles sinnvoll und machbar.

Und nun ist mir etwas aufgefallen, worüber ich berichten möchte und wozu ich ermutigen möchte:

Ein „traumapädagogisch“ feinfühliges Unterstützen ist gut möglich! Was meint das?

Kindern aus der Ukraine

Wir haben in den letzten Monaten viel darüber gehört und gesehen, dass Menschen aus der Ukraine fliehen. Sie haben dort Schweres erleben müssen. Sie konnten nicht zuhause bleiben, weil es zu gefährlich war. Deshalb sind sie hierher gekommen.

Da sind auch viele Kinder mit ihren Familien bei. Sie haben teilweise erlebt, dass ihr Haus kaputt ging, weil Bomben gefallen sind. Oder sie konnten nicht raus, weil es draußen auf der Straße gefährlich war. Es wurde auf Menschen geschossen.

Schlimme Dinge, die sie erleben mussten!

Deshalb habe ich mich gefragt, wie können wir ihnen helfen?

Vielleicht sind sie in unseren Kindergärten oder in unseren Klassen, vielleicht wohnen sie neben uns.

Es gibt einige Informationen, die uns da schon manches möglich machen.

Sie sind auch in ukrainischer oder russischer Sprache. Zum Beispiel:

Kinder bei uns

Wenn ich nun auf alle Kinder schaue, die hier in Deutschland leben, dann möchte ich kurz berichten, dass zum Glück Erzieher:innen, Lehrer:innen, aber auch Eltern auch schon hier etwas tun können.

Es kann ja sein, dass ein Kind einen Unfall erleben musste oder dass jemand aus der Familie plötzlich gestorben ist oder ein Kind geschlagen wurde. Das kann es sehr traurig machen.

Wir können

  • genau hinschauen und bei Kindern bemerken, dass sie traurig sind und vielleicht Schweres erlebt haben … weil sie plötzlich wütend sind, oder sehr zurückgezogen, oder sich „komisch“ fühlen.
  • lernen, was das bedeuten könnte.
  • Kinder stärken, die belastet und vielleicht „traumatisiert“ (nicht nur außen, sondern innen, in ihrer Seele verwundet) sind.

Hierzu möchte ich auch auf das Medienforum im Bistum Essen hinweisen (Telefon: 0201-2204-442, Internet: https://medienforum-essen.bibliotheca-open.de/ ), in dem es einige hilfreiche Bücher gibt, die ausgeliehen werden können. Hier können sich Eltern und Erzieher:innen über „traumapädagogische“ Grundlagen und Übungen informieren. Damit können wir Kinder stärken und begleiten.

Nur als Beispiel wenige Titel:

  • Schilling, Floriana, Achtsamkeitstraining für Kinder. Durch 33 spielerische Übungen…
  • Rosenauer, Vera, Kinder stark machen. Was dem Selbstwert gut tut.
  • Baer, Udo, Traumatisierte Kinder sensibel begleiten. Basiswissen & Praxisideen.
  • Korittko, Alexander, Posttraumatische Belastung bei Kindern und Jugendlichen. Erkennen, verstehen, lösen.
  • Pal-Handl, Katharina & Lackner, Regina & Lueger-Schuster, Brigitte, Wie Pippa wieder lachen lernte. Ein Bilderbuch für Kinder.
  • Lackner, Regina, Wie Pippa wieder lachen lernte. Fachliche Hilfe für traumatisierte Kinder.
  • Lueger-Schuster, Brigitte & Pal-Handl, Katharina, Wie Pippa wieder lachen lernte. Elternratgeber für traumatisierte Kinder.)

Abschließend möchte ich ermutigen, dass wir gemeinsam für die Kinder eine Kultur entwickeln und in unserem Alltag einen Lebensraum gestalten, in dem sie mit ihren Erlebnissen aufgenommen sind und sie besser annehmen können, sei es im Familienrahmen oder auch mit Familien und Erzieher:innen oder Lehrer:innen.

Gerhard Dittscheidt

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