Seelsorge in Wohnheimen und im häuslichen Umfeld

Hauskommunion in Coronazeiten mit Sicherheitskonzept. Wie kann das gehen? Beitrag über eine Suche.
Fernseher auf einem Holztisch, im Hintergrund ein Tisch mit weißer Decke und Weingläsern.

Die Corona-Pandemie zwingt uns zum Hauskommunion-Lockdown. In Privathaushalten gibt es kein zertifiziertes Sicherheitskonzept. Es müsste so aussehen:

  • Leicht zugänglicher Raum, möglichst mit seperatem Eingang und einem weiteren Ausgang
  • Luftzug ohne Erkältungsgefahr (zum Beispiel ein Ventilator am Fenster)
  • Desinfektionsmittel für die Reinigung der Hände
  • Mund-Nase-Schutz
  • Sitzabstand von ca. 2 Metern im Luftstrom

Dies ist ein Vorschlag. Eine zertifizierte Vorlage gibt es nicht.

Hauskommunion im Wohnheim

Wohnheime haben ein Sicherheitskonzept. Gottesdienste finden in neuen, ungewohnten und manchmal auch wohltuenden Räumen statt. Wohnheime mit einer eigenen Kapelle und einem Seelsorgekonzept können gute Voraussetzungen für würdevolle Gottesdienste und eine angemesse Hauskommunion schaffen.

Wir haben unterscheidliche Erfahrungen gemacht. Sie reichen von Vielfalt und Kooperation bis zu kompromisslosem Abschotten. Als Seelsorger und Seelsorgerinnen sind wir zudem gesellschaftlich angefragt, wenn der Kirche öffentlich vorgeworfen wird, sie lasse die Menschen im Stich. Wir suchen nach Kräften Wege zu allen Menschen, die Seelsorge wünschen. Wir snd auf verschiedenen Wegen erreichbar, so dass scheinbar alle Menschen eine Chance auf Seelsorge haben. Nur Menschen in Wohnheimen sind davon ausgenommen, wenn sie zur Risikogruppe gehören. Sie waren schon zu normalen Zeiten auf Hilfe und aufsuchende Seelsorge angewiesen.

Die meisten Wohnheimbewohner*innen der Risikogruppen fordern Seelsorge nicht explizit ein. Aber die Hauskommunion wird als Teilhabe an der Gemeinschaft der Ortskirche erfahren und wird von den Menschen, die darum wissen, vehement eingefordert.

Wer sich bis zur Anfrage an die Ortsgemeinde durchgekämpft hat (Nutzung des Telefons, Bitte um Hilfe beim Telefonieren), lebt in einem der Wohnheime mit ausgrenzendem Sicherheitskonzept und ohne belastbare Kooperation zwischen Kirchengemeinde und Wohnheim.
Wo ein gutes Verhälntis zwischen der Kirchengemeinde und dem Wohnheim besteht, beraten Mitarbeitende und Seelsorger*innen über einen würdevollen und sicheren Rahmen für einen Gottesdienst und gegebenenfalls für die Hauskommunion. In vielen Fällen ist nicht einmal die Kirche im Fokus des Wohnheimes, sondern das Wohlergehen der Bewohner*innen.

So könnte ein Sicherheitskonzept für die Hauskommunion im Wohnheim aussehen:

  • Auf der Grundlage der Sicherheitskonzepte in Wohnheimen muss von einer transparenten Trennwand im Besucherraum ausgegangen werden. Der Gottesdienst wird in diesem Raum stattfinden. Es ist permanent ein/e Mitarbeiter*in anwesend (die/der nicht zwingend an dem Gottesdienst teilnimmt). Es besteht Maskenpflicht.
  • Ergänzend zum Sicherheitskonzept des Wohnheimes muss geklärt werden wie ein Tisch für Hostienschale, Kerze und Kreuz positioniert werden kann.
    Wer reicht die Kommunion und wie?
    Da Mund-Nase-Schutz getragen werden muss, kann per Smartphone und Bluetoothlautsprecher Gebet und Musik regelbar eingespielt werden.

Wenn diese Form der Hauskommunion gut vorbereitet gelingt, kann sie über die Isolation hinweghelfen und eine Verbindung mit der Ortsgemeinde spürbar machen.

weit ausschreitende Frau mit ausgestrecktem Arm, schlichte Grafik

Wir sind dankbar, wenn Sie diesen Beitrag mit weiterführenden Kommentaren ergänzen. Denn wir sind uns im Klaren darüber, dass wir befriedigende Antworten noch nicht gefunden haben.


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